Urbaner Holzbau Berlin

Wettbewerb zum Neubau von drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 43 Wohneinheiten im sozialen Wohnungsbau


Leistungsphasen 1 bis 3 und 5


Der Entwurf entstand im Rahmen eines Wettbewerbs zum Neubau dreier geförderter Mehrfamilienhäuser mit entsprechend engen Vorgaben insbesondere hinsichtlich der Grundrissanforderungen. Ergänzend war eine "alternative Wohnform" Teil der Ausschreibung – diese lies den Planern freie Hand hinsichtlich ihrer Umsetzung.


Die Suche nach dieser alternativen Wohnform führte uns zu einem Dorf auf dem Dach, das als Wohngemeinschaft für Studenten oder Großfamilien den ersten Baukörper bekrönt. Dieses Dorf sammelt die für das Staffelgeschoss zur Verfügung stehende Baumasse auf dem ersten Gebäude und bildet den Auftakt für die Gesamtanlage.


Die Idee der Krone hat uns beim zweiten Haustyp weitergetragen. Die Dachkanten steigen und fallen wie eine Berglandschaft und variieren die Gestalt, der sonst sehr einfachen Grundkörper. Diese Körper stecken unter einem hölzernen Kleid einer stehenden Leistenschalung. Die beiden Gebäude im hinteren Teil des Grundstücks verbinden sich über diese Kanten sowohl untereinander als auch mit dem Vorderhaus.


Neben der prägnanten Dachform prägt das Fugengeschoß die Gebäude. Aus der Notwendigkeit geboren, das Gebäude brandschutztechnisch zu unterteilen, ohne die unschönen Brandschutzbleche in jedem Geschoss verwenden zu müssen, entstand so eine bauliche Trennung, die neben ihrer funktionalen Aufgabe dazu beiträgt, den Gebäuden die Masse zu nehmen und in maßstäblichere Proportionen zu zerlegen.


Im Inneren zeigt sich das Gebäude natürlich. Unser Konzept die Materialien natursichtig zu belassen, erklärt den Entstehungsprozess und den Ursprung der verwendeten Baustoffe. Der Verzicht auf unnötige Beschichtungen hilft zudem Ressourcen zu sparen und unterstreicht den nachhaltigen Ansatz des Projekts. Natursichtige Brettsperrholzdecken und Sichtbeton treten in einen Dialog mit den hellen Flächen der verputzen bzw. beplankten Flächen. Insgesamt sollen für den Bauherren wirtschftliche Materialien so gefügt werden, dass durch saubere Planung und Ausführung ein insgesamt sehr wertiger Auftritt entsteht.


Die Grundrissstruktur besteht – analog zu Zwiebel – aus mehreren Schichten. Das Zentrum bildet ein massiver Treppenhauskern mit Fahrstuhl, der durch seine Ausführung die Erschließung von Wohnungen nach allen vier Richtungen ermöglicht.


Darum legt sich ein Ring aus dienenden Räumen. Erschließung, Garderoben, Hauswirtschaftsräume und Bäder legen sich als Filterebene um den Treppenhauskern und schirmen diesen schalltechnisch gegen die Wohnräume ab. In diesem Bereich liegen zudem kompakt die Steigtrassen für die Haustechnik.


Der helle Wohnbereich des äußersten Gebäuderings liegt unmittelbar an den Außenfassaden.

Durch diesen schalenartigen Aufbau wird eine maximale Flexibilität hinsichtlich der Grundrissgestaltung und der Wohnungsgrößen auch über die Geschosse hinweg ermöglicht – Wohnungstrennwände und Innenwände können frei aufgestellt werden.

Erschließungssystem

Der Treppenhauskern liegt zentral im Inneren des Gebäudes. Um den Aufzugskern windet sich die winkelförmige Treppe. Ein nach drei Seiten offenes Stockwerkspodest ermöglicht flexibel die Erschließung der einzelnen Wohnungen. Auf Wunsch können zusätzliche Türöffnungen das Haus auch in Zukunft flexibel halten und eine nachträgliche Anpassung der Grundrisse ermöglichen.

Kernzone

Die Kernzone beherbergt die dienenden Räume des Wohnens. Erschließung, Garderobe, Hauswirtschaft und Bäder legen sich als Puffer um den Treppenhauskern und schirmen diesen schalltechnisch gegen die Wohnräume ab. In diesem Bereich liegen zudem kompakt die Steigtrassen für die Haustechnik, die von hier auf kurzem Weg in die Hauszentrale geführt werden sollen.

Wohnbereich

Der helle Wohnbereich des äußeren Gebäuderings liegt unmittelbar den Außenfassaden zugeordnet. Auch hier sind verschiedene Wohnungsgrößen problemlos darstellbar. Zusätzliche Wohnungstrennwände können frei aufgestellt werden. Eine weitere Erhöhung der Flexibilität können auf Wunsch durch zusätzliche Wandöffnungen in den Tragwänden realisiert werden.